Xanten-Fürstenberg

Roms größtes Legionslager

Vetera castra war in seiner Blütezeit eines der größten Legionslager im Römischen Reich und diente zwei Legionen als Standort. Im Umfeld lagen weitere Bauten, wie ein Amphitheater, Exerzierplätze, Badeanlagen sowie eine zugehörige Siedlung.
Unter Kaiser Augustus wurde der Fürstenberg etwa ab 12 v. Chr. zum Sammelpunkt für Feldzüge ins rechtsrheinische Germanien. In den ersten Marschlagern waren die Soldaten in Zelten untergebracht. Nach der katastrophalen Niederlage des Varus 9 n. Chr. diente der Fürstenberg als dauerhafter Garnisonsort mit einem neuen, zur besseren Verteidigung an das natürliche Gelände angepassten, Lager. In seinem Inneren standen Holz-Fachwerk-Bauten. Um 60 n. Chr. wurde es planmäßig abgerissen und in Stein mit zum Teil aufwendigem Fassadenschmuck neu gebaut. Mit einer Fläche von ca. 57 ha zählte es nun zu den größten Legionslagern im Römischen Reich.
Nach Neros Tod 68 n. Chr. war Vetera castra Schauplatz erbitterter Kämpfe unter dessen Nachfolgern. Dabei versuchten die aufständischen Bataver die römische Herrschaft abzuschütteln und zerstörten das Lager nach mehrmaliger Belagerung 70 n. Chr. endgültig. Danach wurde der Ort gemieden. Ein neues Lager mit Siedlung entstand im Bereich der heutigen Bislicher Insel.

Das Amphitheater von Vetera castra

Ein Amphitheater gehörte zu jedem römischen Legionslager, aber nur selten sind sie so gut erhalten wie in Xanten-Birten. Die meist zur Schau ausgerichteten Gladiatorenkämpfe, aber auch blutige Tierhatzen mit teils exotischen Tieren waren bei den Legionären sehr beliebt.

Lage und Konstruktion

Das Amphitheater lag unweit der Südostecke des Legionslagers und war von dessen Haupttor aus schnell erreichbar. Wann genau es in der heute erhaltenen Form (ca. 100 m × 90 m) angelegt wurde, ist unklar.
Für die Zuschauerränge wurden – möglicherweise aus Steinmangel – enorme Erdwälle aufgeschüttet, auf die man hölzerne Sitzbänke als Tribünen setzte. Das Amphitheater fasste ca. 10.000 Zuschauer und bot damit ausreichend Platz für die Soldaten der beiden hier stationierten Legionen. Nach der Zerstörung des Lagers 70 n. Chr. wurde es vermutlich nicht weiter genutzt.

Der Heilige Viktor und das Amphitheater heute

Lange galt das Amphitheater als der Ort, an dem der Heilige Viktor von Xanten den Märtyrertod starb. Er war im 3. Jh. n. Chr. angeblich Soldat der sog. Thebäischen Legion, die jedoch eine christliche Legende ist. Spätestens ab dem 9. Jh. n. Chr. wurde er hier verehrt. Wegen der hervorragenden Akustik wird das Amphitheater auch heute noch für Schauspiele und Konzerte genutzt.

Am Hang gebaut – Vetera castra auf dem Fürstenberg

Auf dem Fürstenberg errichtete die römische Armee mehrmals unterschiedliche Militärlager. Zunächst waren es nur zeitweise genutzte Marschlager mit Zelten, später dann zwei dauerhafte Lager mit riesigen Verwaltungs- und Versorgungsbauten sowie festen Kasernen für ca. 10.000 Legionäre.
Das erste Standlager wurde unter Kaiser Augustus nach der Varusniederlage 9 n. Chr. errichtet. Die Form von Vetera castra folgte dem Geländeverlauf und zum Rhein hin begrenzte es eine steile Hangkante. Nach ca. 40 bis 50 Jahren wurde es planmäßig abgerissen.
Etwas westlich davon entstand nun ein neues Lager mit rechteckigem Grundriss. Es nahm keine Rücksicht mehr auf das Gelände. „Ein Teil des Lagers war in sanfter Steigung den Hügel hinauf angelegt, ein Teil war von der Ebene her zugänglich“, überliefert der Schriftsteller Tacitus (Hist. 4,23). Seine Lagebeschreibung ist von hier auch heute noch gut nachvollziehbar.

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